Auf den Spuren der Kelten in Österreich

Obwohl die keltische Vergangenheit meist mit Großbritannien und Frankreich verbunden wird, gibt es zahlreiche Funde in Österreich und im alpinen Raum, die von einer vorchristlichen Geschichte Österreichs erzählen. Möchten Sie in die Fußstapfen der Kelten treten, gibt es dafür zahlreiche Gelegenheiten. Viele sagenumwobene Kraftorte laden zu Erkundungs- oder Pilgertouren ein. Dazu gibt es einige ehemalige Siedlungen und Ausgrabungstätten, die per Rundreise mit dem Fahrrad oder per Auto und Bahn entdeckt werden möchten.

Das Mostviertler Traisental, nahe der Donau, gehört zu den Gebieten in Österreich, das bereits in der Urzeit ab etwa 30.000 v. Chr. besiedelt wurde. Es zählt heute zu den bedeutendsten Gegenden für archöologische Funde aus der Laténezeit. Mit dem Fahrrad werden Sie nicht nur die wunderschöne Landschaft einer berühmten Weinregion lieb gewinnen, sondern können den Spuren der Kelten auch noch ein Stück näher kommen. Im Urzeitmuseum in Nussdorf-Traisental gibt es zahlreiche Funde zu besichtigen, die hier von Archäologen ausgegraben wurden, da das Traisental in der Bronzezeit der größte Bestattungsplatz in ganz Mitteleuropa war. Anhand der Grabbeigaben, wie Schmuckstücke, Waffen und kunstvolle Gefäße, kann das Leben und Wirken der Kelten gut nachvollzogen werden. Sogar ein originaler Mammutstoßzahn mit einer Länge von 3,3 Metern kann hier besichtigt werden. Unweit des Museums befindet sich ein Kraftort der besonderen Art. In Göttweig befand sich in vorchristlichen Zeiten ein Frauen- und Lichtkultort nahe des Stiftes Göttweig, auf deren Stiftswappen eine Anspielung auf den heiligen Berg mit Bezug zur keltischen Göttinnen-Trinität zu finden ist. Ebenfalls in Niederösterreich befindet sich das Freilichtmuseum Keltendorf in Mitterkirchen und bietet seinen Besuchern vielen interessanten Informationen aus dieser Zeit.

Weiter westlich gelegen, im wunderschönen Salzburg, wartet das Keltendorf am Dürrnberg bei Hallein. Die rekonstruierte Siedlung zeigt die Lebens- und Arbeitsweise der keltischen Bergmänner sehr anschaulich, inklusive der Funde aus den Grabungen am Dürnberg. In der Stadt Hallein wird die keltische Geschichte im größten Museum Europas erfahrbar gemacht. Der beeindruckendste Fund, eine 2.500 Jahre alte Schnabelkanne, kann hier besichtigt werden. In Uttendorf, etwa eine Stunde von Maria Zell entfernt, gibt es eine Kelten-Erlebnisausstellung mit Nachbauten der simplen Holzhäuser, die von der einmaligen Technik dieser Zeit zeugen. Die damaligen Bewohner lebten auf einer Seehöhe von 1.600 Meter und betrieben Kupferabbau sowie Tauschhandel mit, für damalige Zeiten weit entfernte, Menschen aus Oberitalien, Slowenien und dem nördlichen Alpenvorland.

 

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